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Ein großes Jubiläum durfte das Textile Zentrum am 14. Oktober 2022 begehen. Es gab – mit coronabedingter Verspätung – gleich drei Anlässe zu feiern: 50 Jahre Webereimuseum, 30 Jahre Textile Kultur, 10 Jahre Textiles Zentrum Haslach.
Bereits am Vormittag wurden die Türen geöffnet, die Besucher:innen konnten an Gratisführungen durchs Museum teilnehmen und im Rahmen der Sonderausstellung World Wide Weaving einzigartige Jacquard-Textilkunst aus 4 Kontinenten sehen. Die seltene Möglichkeit, einen Einblick ins Textilarchiv zu erhalten und besondere Kostbarkeiten zu bewundern, nutzen etliche Interessierte. Ausgestattet mit weißen Handschuhen und Lupe, blätterten die Gäste unter fachkundiger Anleitung von Martina Lehner in alten Musterbüchern, betrachteten die liebevoll gestalteten Stoffproben aus früheren Zeiten und staunten über die Fähigkeiten und Kenntnisse unserer Vorfahren, mit einfachen Mitteln wunderbare Gewebe anzufertigen.
Ein stimmungsvoller Auftakt des offiziellen Teils gelang Toni Pichler und Gotthard Wagner mit Ihren Instrumenten. Mit Akkordeon und Geige spielten sie zum Takt der historischen Webmaschinen und erzeugten so eine ganz eigene Atmosphäre, die manche gar zum Tanzen bewegte.
Die beiden Musiker geleiteten die Besucher:innen anschließend zum Veranstaltungssaal, wo der Festakt – musikalisch umrahmt vom Trio Abassoonata – in sehr kurzweiliger und feierlicher Weise stattfand. Bürgermeister Dominik Reisinger freute sich gemeinsam mit Christina Leitner und Andreas Selzer über zahlreiche Ehrengäste, darunter Margit Fischer und Landeshauptmann Dr. Thomas Stelzer, Dr. Klaus Landa, Mag.a Margot Nazzal, Mag.a Brigitte Hütter und nicht zuletzt Bürgermeister a.D. Norbert Leitner. Die Damen und Herren hoben in ihren Reden die Bedeutung des Textilen Zentrums Haslach als wichtiger Impulsgeber für die ganze Region hervor und drückten ihre Wertschätzung für die jahrzehntelange, wertvolle Arbeit vieler engagierter Menschen hervor.
Die Entscheidung für die Revitalisierung der ehemaligen Vonwiller-Weberei durch die Gemeinde Haslach Ende der 1990er Jahre bezeichnete Norbert Leitner als „alternativlos“. Für seinen Mut und Weitblick wurde er im Rahmen des Festaktes symbolisch in den Adelsstand erhoben. Eine besondere Krone, gefertigt in der Näherei des Webereimuseums, machte ihn kurzerhand zum König.
Zum Abschluss wurden alle Gäste zum obligaten „Bartfoto“ auf die Bühne geladen, bevor der Abend dann bei Leinölerdäpfeln und Getränken einen gemütlichen Ausklang fand.